Angebote
Zur Angebotspalette der medizinisch-hygienischen Beratung und Betreuung gehören:
- Wund- und Abszessbehandlung
- Allgemeinmedizinische Behandlung
- Notfallintervention im Drogenkonsumraum
- Beratung über Formen des risikominimierenden Drogengebrauches (Safer-Use)
- Durchführung von HIV- und HEP-Schnelltests (mit freundlicher Unterstützung durch MSD)
- Information zur Verhütung (u. a. Safer-Sex) und Behandlung von Infektionserkrankungen (v.a. zu Hepatitis und HIV/AIDS)
- Allgemeine gesundheitspräventive Aufklärung und Beratung
- Kriseninterventionen, Weitervermittlung zu Ärzt:innen, Krankenhäusern, in Entgiftung etc.
Die Klient:innen werden in persönlichen Belastungssituationen unterstützt, im gemeinsamen Gespräch werden Wege und Perspektiven erarbeitet. Die Arbeit ist akzeptierend und klient:innenzentriert.
Vielfach nutzen Besucher:innen die eher offene Atmosphäre im Cafébereich, um zu den Mitarbeiter:innen unverbindliche Vertrauensbeziehungen aufzubauen. Sie nutzen dann deren Reflexionshilfen, Informationsvermittlungen und konkreten Hilfestellungen bei lebenspraktischen Fragen oder psychosozialen Problemlagen.
Ziele
Die Drogentherapeutische Ambulanz (DTA) orientiert sich an dem Grundsatz, dass auch Menschen, die illegalisierte Drogen konsumieren, Anspruch auf direkte, soziale und medizinische Hilfe haben. Durch unbürokratische, szenenahe medizinische Basishilfen wird Drogengebrauchsrisiken und Folgeerkrankungen entgegen gewirkt und Infektionsprophylaxe betrieben. Akute gesundheitliche Schwierigkeiten können durch den niedrigschwelligen und direkten Zugang – die Leistungen stehen kostenlos und ohne Krankenschein zur Verfügung – früh und somit wirkungsvoller behandelt werden.
So werden Krankheitsverläufe verbessert, die Vermittlung in die ärztliche Regelversorgung kann dann ggf. zügiger und passgenauer eingeleitet werden.
Auf der Basis der in der DTA geknüpften Kontakte können zudem neue Perspektiven entwickelt und die Motivation, weiterführende Angebote der Drogenhilfe in Anspruch zu nehmen, gestärkt oder geweckt werden. Insofern erweitert sich durch das medizinische Basisangebot auch die Möglichkeit eines kontinuierlicheren Kontaktes zu akut Drogenabhängigen, insbesondere zu jenen mit problematischen Konsummustern.
Zielgruppe
Die Kriminalisierung des Konsums vor allem von Heroin und Kokain wirkt sich unmittelbar und massiv auf die gesundheitliche Verfassung der Betroffenen mit all den eingangs geschilderten Folgen aus. Somit sind die Zielgruppe der DTA Drogengebraucher:innen, die unter den körperlichen Folgewirkungen des Konsums leiden und dadurch medizinischer Hilfe bedürfen. Dies sind vor allem chronisch Mehrfachabhängige, aber auch ehemalige Konsument:innen wie Substituierte, bei denen problematische Langzeitfolgen auftreten.